Vitrine 05

Herbarbelege und Pflanzenbilder aus Gmelins botanischem Wirken (Forts.)
KIT

 Bitte beachten Sie: Die Herbarbelege finden Sie nur vor Ort in der Vitrine.

Inhalt

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Volltexte und Digitalisate

Die Volltexte und Digitalisate der in dieser Vitrine ausgestellten Exponate sowie weiterer Fundstücke zum Thema finden Sie hier.

Wegwarte, Cichorium Silvestre

115. Wegwart. Cichorien. Hundsläufte.
Cichorée sauvage. – Cichorium Intibus.

Die Wurzel spindel-walzenförmig, auch ästig, aussen gelblich, innen weißlich. Der Stengel 2 – 4 Fuß hoch, aufrecht, gefurcht, eckig, rauhaarig, ästig. Die Aeste abwechslend. Die Wurzelblätter schrotsägenartig, die am Stengel abwechslend, umfassend, gezahnt. Die Astblätter kleiner, schmäler und zurückgebogen. Die Blüthen an den Seiten der Stengel und Aeste, zu 2 – 3 aufsitzend, blau, seltener rosenroth oder weiß. Die Samen zusammengedrückt, eckig. Die Samenkrone fünfzahnig. Der Fruchtboden etwas nackt.

Wächst häufig an Wegen, am Rande der Aecker und der Weinberge. Blühet im Juli, August, September. Reifet seine Samen im September, October, und gehört unter die ausdauernden Gewächse.

Die jungen Blätter und Sprossen, können im Frühlinge als Salat und Gemüße zubereitet und verspeist werden. Die Wurzeln haben ein bitteres Mark und süßes Fleisch, sie werden von ersterem gereinigt, indem sie der Länge nach durchgeschnitten und das Mark herausgenommen wird, und geben alsdann eine schmackhafte nährende Speise. Auch wurden sie bei Mangel zum Brodbacken verwendet.

Aus ihnen wird der bekannte Cichorien-Kaffee bereitet, weswegen sie in mehreren Gegenden in Menge auf den Aeckern angebaut werden.

Legt man die Cichorienwurzeln in ein mit Garten-Erde und Sand angefülltes löcheriges Faß, an einen etwas warmen oder temperirten Ort, so treiben die Wurzeln durch die Löcher, eine Menge junger Sprossen heraus, welche man abschneiden, und auf diese Weise, den ganzen Winter hindurch, zum Salat, und auch als Zugemüße benutzen kann. Die jungen Blätter und Stengel geben dem Rindvieh und den Schweinen eine gute Nahrung, und die Blüthen den Bienen Honig.

Gemeiner Beinwell, Symphitum officinale

17. Große Wallwurzel. Wallwurz. Gemeines Beinwell. Beinheil.
Grande Consoude. Symphytum officinale.

Die Wurzel groß, ästig, aussen schwarz, innen weiß. Stengel mehrere, 2 – 3 Fuß hoch, aufrechtstehend, eckig, rauhaarig, etwas ästig. Die Wurzelblätter eyrund-lanzettförmig, gestielt. Die Stengelblätter abwechselnd, gestielt, am Stengel herablaufend, am Rande ganz, rauhaarig. Die Blüthen purpurroth, rosenroth, zu Zeiten blaßgelb oder weis, am Ende der Aeste sitzend, vorwärts überhängend.

Diese Pflanze wächst an Wassergräben, auf feuchten Wiesen, an Gräben, feuchtem Gebüsche, an Bächen, Teichen, Sümpfen, und kommt in Menge in den Rhein-, Donau-, Main-, Neckar- und anderen feuchten Gegenden vor. Sie blühet im May, Juni. Reifet ihre Samen im Juli, August, und gehört unter die ausdauernden Gewächse.

Die jungen zarten Blätter geben im Frühjahr eine schmackhafte, nährende und gesunde Speiße. Sie werden in England und Irland als Gemüß gegessen, und auch als Salat verspeist.

 

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Kontakt

 
Vitrine 5 - Objekt KIT
Wegwarte, Cichorium Silvestre. Aquarell-Beispiel aus: Flora Kuppenheimensis, 1809, Original in BLB. Siehe "Volltexte und Digitalisate"
Vitrine 5 - Objekt KIT
Gemeiner Beinwell, Symphitum officinale. Aquarell-Beispiel aus: Flora Kuppenheimensis, 1809, Original in BLB. Siehe "Volltexte und Digitalisate"